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Universitäten sparen gemeinsam Geld

Der Druck nimmt zu“, erklärte der Vizerektor der Universität Wien, Heinz Engl, und meinte damit nicht nur die budgetären Nöte der Universitäten, sondern auch das selbstgesteckte Ziel, „international an der Spitze zu sein“. Erreichen könne man dieses Ziel nur, „wenn wir uns koordinieren und alle Ressourcen optimal nutzen“, so Engl. Und so beteiligt sich die Uni Wien nicht nur an der neuen Campus Support Facility Gmbh am Vienna Bio Center. Es gibt zahlreiche weitere Kooperationen mit Wiener Unis, dabei geht es um die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur ebenso wie um Lehre oder Forschung.

Bereits seit einigen Monaten läuft Österreichs schnellster Computer „Vienna Scientific Cluster“, der um zwei Millionen Euro gemeinsam von Technischer Universität Wien, Uni Wien und Universität für Bodenkultur Wien angeschafft wurde. Laut Engl war dies „ein erster Schritt“, der finanzielle Aufwand dafür soll in den nächsten drei Jahren um das sechsfache ausgebaut werden. „Jede der Unis hätte sich einen eigenen Supercomputer kaufen können, aber wenn man das Geld zusammenlegt, erzielt man nicht nur den doppelten, sondern den vier- oder fünffachen Effekt.“

Kooperiert wird auch in der Kognitionsforschung.  In einem 600.000-Euro-Projekt wird nun in Zusammenarbeit mit der Veterinärmedizinischen Universität Wien (VMU) eine eigene Forschungsstation auf dem Lehr- und Forschungsgut Haidlhof der VMU im Süden Wiens eingerichtet.

Nachdem die Abtrennung der Medizin von der Uni Wien im Jahr 2004 „Forschungsbrücken sicher zum Teil beschädigt“ habe, so Engl, wollen die beiden Hochschulen nun wieder enger zusammenrücken. Beide Unis haben kürzlich ein mit einer Million Euro dotiertes Programm ausgeschrieben, mit dem die Grundlagenforschung der Uni Wien und die klinische Forschung der Medizinischen Uni zusammengebracht werden sollen. Das Interesse von beiden Seiten sei groß, das Programm „hoffnungslos überbucht“, so Engl.

Auch TU Wien und Uni Wien rücken näher zusammen, Ausgangspunkt ist die Lehre: Im neuen Studienverbund „Chemie und Technologie der Materialien“ arbeiten die beiden Masterstudien Materialchemie (TU) und Chemie (Uni Wien) zusammen, innerhalb eines Jahres soll ein gemeinsames Masterstudium „Materialchemie“ eingerichtet werden.

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