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Med-Uni Wien warnt vor Ärzte-Einsparungen im AKH

derstandard.at   16.8.2011

150 bis 180 Posten müssten gekürzt werden, sollte das Uni-Budget eingefroren werden

Wien – Mit weniger Ärzten und Journaldiensten muss das AKH Wien künftig auskommen, sollte sich die aktuelle Budgetsituation an den Universitäten nicht verbessern. Davor warnte die Medizinische Universität Wien, die das ärztliche Personal in Europas größtem Krankenhaus stellt, am Dienstag in einer Aussendung. Rektor Wolfgang Schütz kündigt an, von den derzeit 3.000 Posten 150 bis 180 kürzen zu müssen, sollte es zu einem auch nur eingefrorenen Budget für die Unis kommen.

Valorisierungen und Biennalsprünge führen laut Schütz zu ansteigenden Gehältern ab Jänner 2013, daher müsse beim Personal gespart werden. „Damit Kündigungen vermieden werden“, so Schütz, „erfolgt schon seit Beginn dieses Jahres die Nachbesetzung eines freiwerdenden Dienstpostens nur mehr in besonders berücksichtigungswürdigen Fällen“. Besonders betroffen sind dabei Ärzte, da der Personalwechsel im klinischen Bereich wesentlich höher sei als im nicht-klinischen. Zudem sollen ab Jänner 2012 Journaldienste reduziert werden, „um den Abgang an ärztlichem Personal in Grenzen zu halten“, heißt es in der Aussendung.

Ärztliche Versorgung im Raum Wien gefährdet

Die Stadt Wien, die in erster Linie das Pflegepersonal im AKH stellt, könne hier nicht helfend einspringen, habe sie doch „mit ähnlichen Budgetproblemen zu kämpfen“ und bereits vor zwei Wochen einen sofort wirksamen Aufnahmestopp verfügt. Die MedUni Wien fordert daher von Bund und Stadt Wien eine klare Budgetperspektive, um die Personaleinsparungen noch zu verhindern. Anderenfalls habe das „mittelfristig negative Auswirkungen auf die ärztliche Versorgung im Raum Wien zur Folge“. (APA)