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Daniel Görgl

Als Angestellter der Universität Wien erfahre ich in zweifacher Hinsicht – durch meine Beschäftigung im Lehrbetrieb und die Beratungstätigkeit im Studienservice  – kontinuierlich die Auswirkungen der verschiedensten bildungspolitischen Maßnahmen. Die demokratischen Mitbestimmungsrechte der meisten Universitätsangehörigen wurden abgebaut, Einstiegshürden und Knock-Out-Prüfungen für Studierende geschaffen, prekäre Arbeitsverhältnisse ausgebaut und der emanzipatorische, ganzheitliche Wert von Bildung auf den ökonomischen Nutzen reduziert.

Im Rahmen der AK möchte ich mich daher für die Demokratisierung der Universitätsstrukturen, die Abschaffung von Zugangsbeschränkungen jeglicher Art und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen des Allgemeinen Personals und prekär beschäftigter wissenschaftlicher MitarbeiterInnen (v.a. LektorInnen, ProjektmitarbeiterInnen, etc.), die in Bezug auf betriebliche Mitbestimmung, Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten, Arbeitsplatzausstattung oder Lohnvorrückungen mit erheblichen Einschränkungen zu kämpfen haben, einsetzen. Darüber hinaus möchte ich dazu beitragen, dass Bildung und „Lebenslanges Lernen“ nicht zu einem ständigen Anpassungsprozess an die Erfordernisse des Marktes verkommt, sondern im Sinne einer umfassenden Entfaltung der individuellen Fähigkeiten (fort-)bildungshungriger ArbeitnehmerInnnen und Arbeitssuchender sowie Studierender und SchülerInnen erfolgt.

Ein Rechtsanspruch auf Bildungskarenz, die Förderung von Weiterbildungsmaßnahmen und beruflicher Auszeiten, eine Erhöhung des Bildungsbudgets, ein Ausbau der Studien- und Berufsberatung an Schulen und Universitäten sowie der tatsächlich freie Hochschulzugang müssen auch bzw. gerade von der AK entsprechend gefordert werden.