Nach ihrem scharfen Protest gegen die Ehrung des Auschwitz-Leugners Walter Lüftl durch die Technische Universität Wien begrüßen die Vorsitzenden des Mauthausen Komitee Österreich, Willi Mernyi, und des Vereins Gedenkdienst, Florian Wenninger, die Ankündigung von TU-Rektor Skalicky, der mitgeteilt hatte, die erfolgte Würdigung Lüftls formal widerrufen zu wollen. Mit diesem Schritt, so Mernyi und Wenninger, beweise die Technische Universität, dass sie einem konstruktiven Umgang mit ihrer Geschichte aufgeschlossen gegenüber stehe und bereit sei, für den geschehenen
Fehler die Verantwortung zu übernehmen. „Diese Klarstellung ist richtig und wichtig“, so die beiden NGO-Vertreter, „aber sie soll kein End-, sondern ein Ausgangspunkt in dieser unerfreulichen Causa sein.“
Neuerlich wiesen Mernyi und Wenninger auf das Beispiel der Technischen Universität Berlin hin, wo man sich in vorbildlicher Weise um einen aufgeklärten und selbstkritischen Umgang mit den gesellschaftlichen Folgewirkungen von naturwissenschaftlicher Forschung und Lehre befasse. „Wir würden uns wünschen, dass die TU-Wien von sich aus eine Verpflichtung darin sieht, die sozialen Konsequenzen der Naturwissenschaften, ihre Potentiale und Risiken nicht nur in ihrer Außendarstellung zu berücksichtigen, sondern diesem Themenkomplex vor allem in der eigenen Lehre einen zentralen Stellenwert zu geben.“