„Die Ranglisten, die mein Magazin in den vergangenen sechs Jahren veröffentlicht hat, sind ihrem Zweck nicht gerecht geworden. Anders formuliert: Sie weisen schwerwiegende Mängel auf.“ , so Phil Baty, Heruasgeber des „Times Higher Education“-Rankings unlängst im deutschen Wochenmagazin „Die Zeit“.
An den Hochschulen sorgt das sogenannte „THE“-Ranking seit Jahren für Ärger. Die österreichischen Unis finden sich schon traditionell unter „ferner liefen“; im Jahr 2009 stürzte die Uni Wien – als einzige Hochschule überhaupt unter den Top 200 – nochmals um 17 Plätze auf Rang 132 ab.
Die Rankings haben weitreichende Auswirkungen: Sie entscheiden über Studierendenströme und Karrierewege. So einflussreich sie sind – so umstritten sind die Ranglisten auch: Insider sprechen von skurrilen Indikatoren – wie etwa der Zahl der Nobelpreisträger einer Uni –, die in die Bewertung mit einfließen. Und zwar unabhängig davon, wann der Nobelpreisträger gelebt hat.
Das methodische Hauptproblem, schreibt Baty, sei der „Peer Review“ – also die Bewertung von Experten durch Experten –, der immerhin 50 Prozent der Punkte ausmacht. Denn: Der Rücklauf sei katastrophal. Im Jahr 2008 beruhte das Gesamtergebnis auf nur 3500 Rückmeldungen, einem „Bruchteil von Millionen Wissenschaftlern in aller Welt“. Für Deutschland etwa habe es („ich schäme mich fast, es zuzugeben“) nur „lächerliche 182 Antworten“ gegeben.
Baty gelobt auf Anfrage Besserung: Für das bevorstehende diesjährige Ranking seien 13.388 Bewertungen eingelangt – und damit „mehr als je zuvor“, sagt Baty zur „Presse“. Zudem sei sichergestellt worden, dass die Befragten nur Aussagen über ihre eigenen Fachbereiche treffen. Methodisch wird der „Peer Review“ – und darin liegt wohl die größte Änderung – abgewertet: „Nach unseren derzeitigen Plänen werden die Umfragen nur noch 20 Prozent der Gesamtpunkte ausmachen“, sagt Baty.
Den gesamten „Die Presse“-Artikel finden Sie hier