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GPA Bundesforum: Gewerkschaftswahlen, Urabstimmung nach KV Verhandlungen
11 Kommentare willi1010 am 7. Mai 2021
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Lieber Fritz,ich bin strikt gegen Massenwahlen in der Gewerkschaft.
In den KV-Teams sitzen die BR nach ihrer Größe im Betrieb und ihrer Organisierungsstärke im Betrieb. Die GPA Mitglieder haben somit eine viel bessere Möglichkeit auf die KV-Politik Einfluss zu nehmen: nämlich indem sie in ihrem Betrieb einen Betriebsrat wählen, der sich im Wirtschaftsbereich organisiert (hier ist der Organisierungsgrad des Betriebes ausschlaggebend, wie viel Stimmen der betrieb im Wirtschaftsbereich hat) und in dem sie ihren Betriebsrät*in dazu bringen in ihrem Sinne zu handeln oder gegebenfalls die Hölle heiß machen, wenn der/die Betriebsrät*in nicht in ihrem Sinne handelt.
Und a, das bedeutet, die Arbeitnehmer*innen viel mehr in die Verantwortung zu nehmen. Aber ich gestehe ihnen damit auch viel mehr Freiheit, Eigenverantwortung und Mündigkeit zu! Und die Aufgabe der Gewerkschaft ist es, diese Freiheit, Eigenverantwortung und Mündigkeit über Aufklärung zu stärken – denn das ist die Basis ihrer Kampfkraft.
Ich weiß auch nicht, warum man sein Heil in Massenabstimmungen sucht. Das ist dann das berühmte Kreuzerl jedes Jahr. Wie gut Massenwahlen funktionieren, um die Stimmen der Schwachen Gehör zu verschaffen, sieht man recht deutlich bei den bürgerlichen Wahlen: gor ned. Massenwahlen bilden ganz sicher nicht den demokratischen Willen ab. Das werden Abstimmung leicht zu mobilisierender Arbeitnehmer*innen sein. Und die prekär Beschäftigten, in irgendwelchen Filialen, die aufgrund ihrer sozialen Situation jetzt schon ausgegrenzt sind, werden durch die Finger schauen. Dann lieber KV-Team mit Betriebsrät*innen, die breitgefächert die Arbeitsrealitäten der Menschen kennen.
Abgesehen davon: Ich habe in meinem SOZAK-Europapraktikum in London live miterleben müssen, wie sich Staat und Unternehmensverbände in eine Gewerkschafts-Massenwahl einmischen und wie Gewerkschaftswahlen regelmäßig vor nicht-gewerkschaftsfreundlichen Gerichten gelandet sind (was bei Massenabstimmungen deutlich leichter möglich wäre). das wird ein Spaß mit den IV-Propagandamillionen, um die Massenabstimmung zu beeinflussen. Ob das das ergebnis von KV-verhandlungen verbessert, bezweifle ich mal. 😉
Es kann mMn nicht unser Ziel sein, die Basisstrukturen zu schwächen und durch Massenwahlen zu ersetzen. Ganz im Gegenteil müssen diese nur schwach räteähnlichen Strukturen vielmehr gestärkt werden. Durch Massenwahlen wird die Gewerkschaft sie sicher nicht gestärkt.
Lieber Stefan,
bezieht sich deine Anmerkung nur auf die Urabstimmung KV oder auch auf die Gewerkschaftswahlen?
du hast insofern recht, als der Betrieb und damit die Beschäftigten in der Gewerkschaft und bei den KV Verhandlungen, sobald der Betrieb organisiert ist, vertreten sind. Ob und wie sehr hängt jedoch davon ab, ob sich Betriebsrät*innen fraktionieren, ob sie sich überhaupt gewerkschaftlich organisieren wollen……
Die meisten dieser Vertreter*innen heben ihr Händchen und das war es.
Ob Urabstimmungen dabei die Lösung sind, weiß ich auch nicht. Tatsächlich bin ich mir da auch nicht so sicher. Aber ich glaube es braucht mehr Teilhabemöglichkeit auch für nicht fraktionierte Betriebsrät*innen und für Beschäftigte. Wirtschaftsbereichswahlen müssen tatsächlich stattfinden. Derzeit gestalten GPA Beschäftigte in Absprache mit der Geschäftsführung Wahlvorschläge nach ihren Vorstellungen. Diese Gremien beeinflussen dann massiv die KV Verhandlungen und sind für mich nicht repräsentativ für die organisierten Betriebe einer Branche.
Liebe Leut, ehrlich, dass ist eine wichtige Debatte. Tatsache ist, das System bei uns funktioniert, aus mehreren Gründen nicht. Einer ist, die Schlüsselstellen sind nach Parteien besetzt, zB Sekretär*innen und Präsidenten etc., und die offizielle Gewerkschaft (und auch die Kammer) arbeitet, mit einem Haufen finanzieller Mittel und Propagandamöglichkeit so, dass diese Fraktionen gestärkt werden. Diesem Apparat kann man als einzelner unzufriedener BR, kaum etwas entgegen halten. Also, Basisdemokratie, wo sich alle in die Strukturen einbringen können, mit gleichen Voraussetzungen und Mittel, scheitert leider schon mal daran. Wäre das aber nicht auch Aufgabe der Gewerkschaften, diesen unzufriedenen BR´s gewerkschaftliche Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen? Mir haben sie sogar die BRAK verweigert, weil ich sie offen zum SWÖ kritisiert habe….Was gibt es für Alternativen? Daran sollten wir arbeiten. Und die Diskussion intern auf die Lücken des Systems zu lenken, wie im Antrag von Fritz, finde ich als Zwischenschritt notwendig. Ja, auch Basisdemokratie hat schwächen. aber so, wie es jetzt ist, geht es auch nicht. Und ist nicht gut, bloß weil die Idee dahinter richtig ist. Wir könnten eine Expertenrunde einrichten, die eine Kommission einsetzt, die eine Studie dazu in Auftrag gibt,… wo dann Lösungsvorschläge rauskommen. Aber, ein paar Bier bei einem Treffen könnte uns da auch was bringen. LG Stefan
Bin bei Stefan T., aber was heißt das jetzt für den Antrag. Sollen wir nur den Prozess der Auseinandersetzung fordern. Die Entwicklung von partizipativen Ansätzen und Möglichkeiten der Beteiligung, auch von nicht fraktionierten Betriebsrät*innen?
Und @ Stefan St.: ich finde deine Anmerkungen immer wichtig weil sie die Diskussion anregen und auch immer wieder andere Aspekte einbringen, aber warum immer auf den letzten Drücker. schon lange gibt es das Vorhaben von Fritz einen Statutenantrag zu schreiben. Der Entwurf ist schon länger auf der Plattform, es hat schon mehrere Diskussionstreffen gegeben. Heute ist Antragsschluss, das ist echt blöd. Ich verstehe das Problem der mangelnden Ressourcen, aber….
liebe alle,
angesichts des abgabetermins haben wir gar keine andere wahl als diesen antrag abzugeben, selbst wenn wir unterschiedlicher meinung dazu sein sollten.
realistischerweise gehen wir mit diesem antrag eh unter.
es wird aber zumindest eine kleine diskussion dazu entstehen. das ist m.e. das wichtigste an diesem antrag.
inhaltlich bin ich bei stefan t., die gewerkschaft wird als undurchdringlicher funktionärskader angesehen.
ich würde mich aber nach dem bundesforum auf eine rege diskussion freuen.
lg
fritz
Bin bei Fritz, ich finde die Diskussion mit der GPA dazu sehr wichtig. Bitte einbringen. Und gerne danach mal eine UG-Positionsfindung. Fritz, du hast die Biere vergessen, das finde ich, realdemokratiepolitisch, fast schon verwerflich….
Sehe es auch so!
Finde es auch wichtig den Antrag einzubringen um die Debatte darüber anzustoßen.
Muss die Anträge heute einreichen.
Würde noch einen Satz hinzufügen, dass wir uns einen Prozess in der GPA wünschen der zum Ziel hat, mehr echte Teilhabe und Mitbestimmung für nicht fraktionierte Betriebsrät*innen und für Beschäftigte zu fördern und diese in den Statuten zu verankern.
Sorry, stefan t. Ich bin kein Biertrinker! Nur Wein, aber jetzt darf ich eh nix alkoholisches trinken wg zu hohem Blutzucker. Gilt Mineralwasser auch? 😉
Liebe Vera,
ad „Und @ Stefan St.: ich finde deine Anmerkungen immer wichtig weil sie die Diskussion anregen und auch immer wieder andere Aspekte einbringen, aber warum immer auf den letzten Drücker. schon lange gibt es das Vorhaben von Fritz einen Statutenantrag zu schreiben. Der Entwurf ist schon länger auf der Plattform, es hat schon mehrere Diskussionstreffen gegeben. Heute ist Antragsschluss, das ist echt blöd. Ich verstehe das Problem der mangelnden Ressourcen, aber….“
Der Antrag vom Fritz ist am 7. Mai hier aufgeschienen, ich habe am 7. Mai geantwortet.
Ich bin leider nicht freigestellt und die Treffen finden zu Zeiten statt, wo Nicht-Freigestellte arbeiten müssen (soviel zu einfache Mitglieder einbinden 😉 ). Btw: Meinen Klimawandel-Antrag sollte ja auch noch vor Antrags-Abgabe zur letzten Durchsicht zu mir kommen, sodass ich das GO gebe, ist er nicht und habe nachtelefonieren müssen.
Es freut mich zwar, dass du das Problem der der mangelnden Ressourcen erkennst, trotzdem leicht unrund und doch auch LG
Stefan
Lieber Stefan, ich schicke den Antrag.
LG Karin