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TU-Rektorat kündigt drastische Sparmaßnahmen an

In einem Brief werden die Studierenden der TU-Wien auf eine Kürzung der Leistungen vorbereitet.

In einem Brief an den Studierenden machen der alte Rektor der Technische Universität (TU) Wien, Peter Skalicky, und seine Nachfolgerin Sabine Seidler auf die prekäre finanzielle Situation ihrer Universität aufmerksam. Die Zahl der Studierenden sei seit 2003 um sechzig Prozent gestiegen und das Betreuungsverhältnis habe sich „sukzessive verschlechtert“. Trotzdem würde die Ankündigung des Ministeriums, von 2013 bis 2015 das Budget nicht zu erhöhen, eine de facto Kürzung um zehn Prozent bedeuten.

Die Studierenden müssen sich dem Brief nach darauf gefasst machen, dass „einzelne Dienstleister ihr Leistungen zurückfahren werden“, auch der Abbau von Personal sei nicht auszuschließen. „Bitte schenken Sie diesen Ausführungen die notwendige Aufmerksamkeit! Wir stehen nicht wieder vor ein oder zwei mageren Jahren, sondern vor einem strukturellen Eingriff in die Entwicklung der TU Wien“.

zum Standard-Artikel

 

„Es ist zwingend: Die Unis brauchen mehr Geld“

Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle im Standard-Interview:

Töchterle: ….“Natürlich, Geld ist auch der Nerv der Unis. Das ist der Grund, warum ich mit den Rektoren in, ich möchte fast sagen, penetranter Weise letztlich immer eine Geldforderung erhoben habe, weil es zwingend ist: Die Unis brauchen mehr Geld.“

Standard: „Haben Sie eine Zusage, dass Sie als Minister die 300 Millionen Euro mehr pro Jahr ab 2013, die die Unis brauchen, bekommen?“

Töchterle: „Die habe ich nicht konkret, aber ich habe deutlich deponiert, dass die Unis mehr Geld brauchen. Das Hauptmotiv war nicht eine Zusage von Herrn Spindelegger, sondern die Hoffnung und der Wille, mehr Mittel für die Unis herausholen zu können. Diese Hoffnung habe ich, und sie stützt sich auf ein paar Indizien.“

….

Standard: „Haben Sie Hinweise, dass die Unis mehr Geld kriegen“

Töchterle: „Die Hinweise gehen in Richtung, dass es keine Kürzungen im Wissenschafts- und Forschungsbudget gibt. Aber im Herbst sind die Budgetverhandlungen für die Universitäten für die nächste Leistungsvereinbarungsperiode, und da sehe ich meine Chance, mehr Geld zu erkämpfen.“

Hier finden Sie das gesamte Interview

Offener Brief an die Bundesregierung

Universitätenkonferenz und Österreichische HochschlerInnenschaft haben einen gemeinsam unterzeichneten offenen Brief an die Bundsregierung gerichtet:

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler!
Sehr geehrte Frau Bundesministerin, sehr geehrter Herr Bundesminister!

Die Österreichische Bundesregierung anerkennt in allen offiziellen Äußerungen der letzten Jahre die Bedeutung von Bildung und Wissenschaft für die Zukunft unseres Landes. Sie bekennt sich weiters in Einklang mit den Empfehlungen der Europäischen Union zu dem Ziel, 2 % des BIP für den Bereich höherer Bildung aufzuwenden.

Die reale Situation der österreichischen Universitäten steht dagegen in krassem Widerspruch zu diesen Vorgaben. Statt gezielt in höhere Bildung und Forschung zu investieren, wird in Kürze der Bundesfinanzrahmen 2012 – 2015 verabschiedet, der für die Universitäten in der nächsten Leistungsvereinbarungsperiode 2013 bis 2015 reale Kürzungen bedeutet.

Die Österreichische Universitätenkonferenz hat wiederholt darauf hingewiesen, dass den Universitäten auf Basis dieser Planung ab 2013 rund 300 Millionen Euro jährlich zur Aufrechterhaltung ihres bisherigen Leistungsumfangs fehlen werden. Dies wird durch die im Herbst beschlossenen „Offensivmittel“ nur zu einem geringen Teil wettgemacht. Sollte daher die derzeitige Planung des Bundesfinanzrahmens beibehalten werden, so sehen sich die Universitäten zu einschneidenden Maßnahmen veranlasst, deren schrittweise Umsetzung bereits jetzt erforderlich ist, da Einsparungen in der geforderten Größenordnung kurzfristig ganz einfach nicht möglich sind.

Wir sehen es daher als unsere Pflicht an, alle Universitätsangehörigen über diese Situation zu informieren. Dieser Brief ergeht folglich per Mail insbesondere an alle Studierenden und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universitäten. Auch wurde für die kommende Woche eine außerordentliche Plenarversammlung der Universitätenkonferenz einberufen, um das weitere Vorgehen zu beraten.

Die Universitätenkonferenz und die HochschülerInnenschaft fordern die Bundesregierung dringend auf, eine ausreichende Finanzierung der Universitäten über 2013 hinaus sicher zu stellen und dies in geeigneter Weise im Bundesfinanzrahmen 2012 – 2015 auch darzustellen.

Mit freundlichen Grüßen

für das Präsidium
der Österreichischen Universitätenkonferenz
Univ. Prof. Dr. Hans Sünkel

für die
Österreichische HochschülerInnenschaft:
Sigrid Maurer

ÖH zu Karl: Ohne Erhöhung des Hochschulbudgets auf 2% des BIP läuft gar nix

Laut Österreichischer HochschülerInnenschaft gerät Ministerin Karl mit der für Ende März geplanten Präsentation eines Konzeptes zur Studienplatzfinanzierung immer weiter in Verzug. Dazu Sigrid Maurer von der Österreichischen HochschülerInnenschaft Bundesvertretung: „Die Berechnungen zum Modell haben aufgezeigt, wie krass die Budgetmisere an Österreichs Hochschulen ist. … Es ist ganz klar und auch nicht neu: Ohne Erhöhung des Hochschulbudgets auf 2% des BIP läuft gar nix.“

„Die ÖH hat bereits ein eigenes Konzept zur Hochschulfinanzierung vorgelegt. Berechnungsgrundlage dabei ist die Betreuungsrelation zwischen Lehrenden und Studierenden. Das ÖH-Konzept garantiert, dass alle qualitätsvoll studieren können, die Forschung aber nicht auf der Strecke bleibt“, sagt Thomas Wallerberger von der ÖH-Bundesvertretung.

Die ÖH fordert einen verbindlichen Finanzierungspfad für das Hochschulbudget auf 2% des BIP. Das derzeit diskutierte Modell der Studienplatzfinanzierung geht in die falsche Richtung. Wird das Budget nicht erhöht, gibt es nur zwei Möglichkeiten: lächerlich niedrige Fixbeträge pro StudentIn oder eine massive Reduzierung der Studierendenzahlen“, so Mirijam Müller, ÖH-Generalsekretärin.

Das Finanzierungsmodell der ÖH umfasst folgende Punkte:
* Erreichung von internationalen Standards in der Betreuungsrelation, mindestens im Verhältnis 1 zu 40

* Stufenplan bis 2020 für eine Verdreifachung des ProfessorInnen- und eine Verdoppelung der DozentInnenstellen

* eine Maximalquote für kurzfristig angestelltes Personal von 20%

* gleichzeitger Ausbau adäquater Infrastruktur für WissenschaftlerInnen

* Ausbau von Bibliotheken, Lern- und Computerräumen entsprechend der Studierendenzahlen

* Basisfinanzierung von Forschung

* Bereinigung der Universitätsbudgets um den klinischen Mehraufwand, Mieten und ähnliche Kosten

Diese Konzept der ÖH Bundesvertretung ist Teil einer umfassenden Publikation zu bildungspolitischen Fragestellungen, die im Mai veröffentlicht wird.

den gesamten Pressetext finden Sie hier

Universitäten: 300 Mio. mehr oder 3.000 Lehrende weniger ab 2013

Zu Beginn des „Schicksalsmonats April“ hat die Universitätenkonferenz (uniko) bei einer Pressekonferenz erneut davor gewarnt, welche Folgen ein Stagnieren des Uni-Budgets ab 2013 hätte. Allein zur Aufrechterhaltung des Status Quo seien mindestens 300 Mio. Euro pro Jahr zusätzlich notwendig, so uniko-Chef Hans Sünkel am Freitag. Die Regierung müsse im Finanzrahmen bis 2015, der Ende April beschlossen wird, ein „unmissverständliches Statement“ für diese Mittel abgeben – „gleichsam als Ausgangspunkt für die Budgetverhandlungen im Herbst“.

Andernfalls drohe ein Realverlust von zehn Prozent für die kommende Leistungsvereinbarungsperiode (2013 bis 2015), in der Folge würde der Abbau von etwa 3.000 Lehrenden nötig.

Sünkel wies darauf hin, dass ab Herbst an mehreren großen Unis neue Rektoren ihr Amt antreten werden und dass diese Planungssicherheit benötigen. Vorsichtshalber hätten die Rektoren schon jetzt „die Handbremse angezogen“ und geplante Neubesetzungen von Professuren bis zum Ende des Monats ausgesetzt. Er hoffe aber, dass die Forderung der Rektoren erfüllt wird und sie „die Handbremse bald lockern“ können. Prinzipiell sollten die Unis mit ihrem Budget bis mindestens 2012 auskommen, „die große Not findet noch nicht statt.“

Fix ist aus Sünkels Sicht allerdings, dass es bereits ab Herbst zu einer Verschlechterung der Betreuungsrelation an manchen heimischen Hochschulen kommen wird. Er verwies auf die doppelten Abiturienten-Jahrgänge in Bayern durch die Verkürzung der Gymnasialzeit und auf das Aussetzen der Wehrpflicht in Deutschland, ein Teil dieser zusätzlichen Studienanwärter werde sicher an Unis oder Fachhochschulen in Österreich „überschwappen“.

Ein konkretes Modell für die ab 2014 geplante Studienplatzfinanzierung, für die die Rektoren im Auftrag der Regierung gemeinsam mit Experten ein erstes Modell erarbeitet haben, wird aus Sünkels Sicht noch länger auf sich warten lassen. „Das ist sicher nicht in wenigen Monaten abschließbar, das braucht Jahre“, so Sünkel. Immerhin müsse dabei gleichzeitig die Frage der „Kontingentierung“ – sprich der Zahl der Studienplätze nach Fächern – „insbesondere in den Massenfächern“ geklärt werden. Gleichzeitig werde man in anderen Bereichen wie Mathematik und Naturwissenschaften zusätzliche Plätze schaffen müssen.

Einen ersten Entwurf für ein Modell der Studienplatzfinanzierung will Sünkel kommenden Freitag den anderen Rektoren präsentieren. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, so Sünkel. Auch den zweiten „Arbeitsauftrag“ – die Steigerung der Effizienz – würden die Unis etwa durch die Abstimmung von Lehre und Forschung und die Nutzung gemeinsamer Infrastruktur erfüllen, spielte er den Ball an die Regierung.

Wenn es im Rahmen einer Studienplatzfinanzierung künftig pro Student ein ähnliches Budget wie an guten internationalen Unis geben solle – „und ich rede nicht von den besten“ – müssten die Mittel für die Unis laut Sünkel um ein Drittel steigen. Auch am Ziel, dass zwei Prozent des BIP für die tertiäre Bildung zur Verfügung stehen sollen, hält er weiter fest. Aufgrund der derzeitigen Budgetsituation sei nämlich „in einigen Bereichen der Zug bereits abgefahren oder kurz davor“, da die Unis sich weder die beste Infrastruktur noch die besten Forscher leisten könnten.

APA0345 2011-04-01/13:44

ÖH: Karl vertuscht Auswirkungen der Budgetkürzungen

Normalerweise werden die Daten für die Studierendensozialerhebung alle 3 Jahre erhoben – die nächste Ergebung war für 2012 geplant. Das Wissenschaftsministerium will die Erhebung nun bereits im Frühjahr durchführen. „Ab 1. Juli wird mit der Senkung des Bezugsalters für die Familienbeihilfe unzähligen Studierenden die Existenzgrundlage entzogen. Mit dem Vorziehen der Datenerhebung sollen noch schlechtere Ergebnisse vertuscht werden“, ärgert sich Mirijam Müller, ÖH-Generalsekretärin.

„Die Studierendensozialerhebung 2009 hat gezeigt, dass Studierende bereits jetzt immensem Druck ausgesetzt sind – 60% der Studierenden müssen im Schnitt 20 Stunden pro Woche arbeiten, um sich den Lebensunterhalt zu finanzieren. Neben der Kürzung der Familienbeihilfe werden jetzt auch die studentische Selbstversicherung und die Förderungen für Studierendenwohnheime gestrichen. Studierende werden in Zukunft noch mehr arbeiten müssen“, erklärt Thomas Wallerberger vom ÖH-Vorsitzteam.

„Anstatt Maßnahmen gegen die miserable finanzielle Absicherung von Studierenden zu ergreifen, versucht Ministerin Karl sich mit einer Vertuschungsaktion aus der Affäre zu ziehen. Sie will offenbar tatenlos zusehen wie sich die Situation weiter verschlechtert und sich an der vorgezogenen Sozialerhebung abputzen“, sagt Sigrid Maurer vom ÖH-Vorsitzteam abschließend.

http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20110316_OTS0246/oeh-karl-vertuscht-auswirkungen-der-budgetkuerzungen

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Prominente BewerberInnen für den Rektorsposten an der Akademie der bildenden Künste Wien

Am Freitag letzter Woche gab die Findungskommission die Hearingtermine für die verbliebenen zehn KandidatInnen bekannt – darunter sind sieben Frauen. Prominente Namen wie die Historikerin Eva Blimlinger oder der Maler Gunter Damisch sind zu finden. Gelegenheit zur Vorstellung werden die KandidatInnen zwischen 21.  und 23. März haben.

Zunächst erstellt die Findungskommission aus den zehn KandidatInnen einen Dreiervorschlag. Anschließend erstellt der Senat der Akademie seinerseits einen Dreiervorschalg, der sich nicht unbedingt mit jenemd der Findungskommission decken muss. Aus diesen drei BewerberInnen wählt dann der Universitätsrat die neue Rektorin oder den neuen Rektor.

Hier finden Sie den gesamten online-Standard- Artikel